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Laufen space Berlin

LAUFEN – der Schweizer Fabrikant für den Lebensraum Bad - hat in Berlin eine unverkennbare Präsentation für Experiment und Dialog geschaffen: Der LAUFEN space in Berlin-Charlottenburg zeigt eine kuratierte Edition von Produkten und lädt spielerisch dazu ein, Badkeramik und die Wechselwirkungen mit anderen kreativen Ausdrucksformen zu erleben. Gestaltet wurde der LAUFEN space von dem Designer Konstantin Grcic, der bereits seit mehreren Jahren mit LAUFEN zusammenarbeitet.

“Für mich ist der LAUFEN space Berlin wie ein Brief aus der Zukunft. Er erzählt, archiviert die Formen und vernetzt sich mit den anderen existierenden LAUFEN spaces zu einem lebendigen Organismus in der digitalen Welt. Er hat aber über die einzelnen Orte eine haptische Rückbindung. Der Showroom wird zum Archiv, Labor, Studio u.s.w.” 

Roger Furrer
Marketing Director, LAUFEN BATHROOMS

Also, Definition: Space ist keine Frage der Ladengröße und damit der schieren Lust am Repräsentativen. Space ist eine Frage der Tiefe. Kulturelle Tiefe kommt aus dem Theater, läuft im Kino, hängt in der Ausstellung. All das wird in der Pandemiezeit weniger. Gleichzeitig erodieren die klassischen Formen der Werbung & Produktpräsentation. Seien es Messen oder Printmedien.

LAUFEN space ist ein Versuch, hier einen neuen Dialog zu ermöglichen, einen Spalt offen zu halten und über eine Kommunikationsstrategie hinaus einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Akteure souverän bleiben, ernst genommen und nicht vor den Werbekarren gespannt werden, sondern ein hybrider Raum entsteht, der in Dialogform die Wahrnehmung schärft.

 

In Berlin, genauer gesagt im Westen, im eleganten Stadtteil Charlottenburg in unmittelbarer Nähe zum Kurfürstendamm, wurde aus einem ehemaligen Antiquitätengeschäft mit Gründerzeitflair ein interdisziplinärer Raum, welcher die anderen LAUFEN spaces  der Welt (Wien, Madrid, Moskau, Miami) mit der deutschen Hauptstadt verbindet. Dazu zwei prominente Schaufenster an der lebhaften Kantstraße, um die Ecke der legendären Paris Bar und am Carré der angesagten Fusion-Küchen – dies war die Ausgangslage, aus welcher der Designer Konstantin Grcic eine Szenografie geschaffen hat, die mit irritierenden visuellen Widersprüchen die ausgestellten Objekte unerwartet inszeniert.


“Die DNA des LAUFEN space besteht im Wesentlichen aus 3 Elementen: dem Archiv, der LED-Wand, die den realen space virtuell erweitert und eine Art Fenster in tiefere Räume von LAUFEN ist und dem frei bespielbaren Raum. Diese freie Fläche eröffnet den Dialog mit der Kunst, der Architektur, Design, Film und im erweiterten Sinne, mit der Öffentlichkeit.”

Konstantin Grcic
designer


LAUFEN verabschiedet den Showroom, um im space kulturellen Entwicklungen, auf der Folie der eigenen Geschichte, eine Plattform zu bieten. Space öffnet sich diversen Phänomenen der Kultur, daraus entstehen Dialoge zwischen Disziplinen, intim, irritierend und immer spannend.


“Jeder Space wird so zum lokalen Sender, der das internationale Programm mitgestaltet und vermittelt sowie die Marke LAUFEN als urbanen Brennpunkt kultureller Debatten inszeniert. Weg von der Repräsentation. Hin zum Dialog.” 

Roger Furrer
Marketing Director, LAUFEN BATHROOMS


Den typischen Charakteristika des Berliner Altbau-Ladenlokals begegnet Grcic mit der Installation eines übergroßen Industrieregals, das mit 12 m Länge und über 3 m Höhe das dominante Element des Raumes wird.

Das Regal dient als Archiv, auf dem die Vielfalt der Kollektionen wie in einer Bibliothek angeordnet ist. In der geballten Anordnung zeigt sich einerseits die industrielle Fertigung der Sanitärobjekte, in der Unterschiedlichkeit der Einzelstücke offenbart sich die Vollendung des Designs und des Handwerks, das allen gezeigten Produkten innewohnt.

Diesem Archiv gegenüber befindet sich eine Metall-Wandkonstruktion, die in ihrer Funktionalität die Inflexibilität normaler Badausstellungen konterkariert: Denn hier lassen sich die Produkte, die auf dem Regal gelagert werden, fast spielerisch ein- und aushängen. Waschtische und WCs können je nach Gestaltungsidee beliebig kombiniert werden und bieten Architekten und Innenarchitekten nie dagewesene Möglichkeiten zur Bemusterung. Auch die hauseigenen LAUFEN Armaturenkollektionen haben in diesem Spiel ihre Rolle und können ebenfalls durch einfaches Ein- und Ausstecken gewechselt werden. So können direkt Farben, Oberflächen und Designs miteinander verglichen und zusammengestellt werden.

Das zweite Element, das die Aufmerksamkeit der Passanten durch die großen Schaufensterflächen auf sich zieht, ist eine sechs Quadratmeter große LED-Wand. Diese, eingebettet in eine vollkommen schwarze, reflektierende Box, eröffnet eine weitere Ebene im Raum und führt den Betrachter tiefer in den LAUFEN Kosmos hinein. Sie strahlt zum Schaufenster hin und lädt die Flanierenden ein.

Die LED-Fläche bringt als Gegenpol zu der realen Materialität der Produkte vor Ort die virtuelle Dimension in den space. Je nach Bespielung erzeugt das digitale Bild unterschiedliche Atmosphären und führt diese bis in den Straßenraum fort. Im Gegenzug erweitert die große freie Fläche – das dritte Element der Raumgestaltung – den öffentlichen Raum ins Innere.
So wird ein fließender, multifunktionaler Raum erzeugt, der vor allem variable Nutzungen ermöglicht.


“Es gibt hervorragende Designer, aufstrebende Künstler, alte Hasen und neue Formen, um das eigene Portfolio für eine unterforderte Kundschaft zu inszenieren. Natürlich geht es in einer Aufmerksamkeitsökonomie immer um Unterhaltung und nicht um intellektuelle Selbstinszenierung. Nicht die Berichterstattung unterhält, sondern die Überraschung, das Unerwartete, das Neue, das, was wir in diesen Zusammenhängen noch nicht gesehen oder gehört haben. Dann kommt auch die Aufmerksamkeit von Gemeinschaften, welche sich sonst nicht angesprochen fühlen.”

Antonio Linares
Senior Managing Director of LAUFEN


 

Bei LAUFEN erhält der klassische Showroom eine weitere Dimension und verwandelt sich in eine Plattform für Dialog und Austausch in der Stadt Berlin, die wie keine andere für Offenheit und ständigen Wandel steht.

Vom Showroom zum Space: Das spiegelt schon die Umsetzung für diesen LAUFEN space Berlin. Obwohl der Raum ziemlich begrenzt ist, findet Grcic eine Lösung, die den heterogenen Ansatz, ein Raum für Vieles sein zu wollen, mit nur zwei entscheidenden Elementen unterstreicht und dadurch Platz schafft. Dem Regal, das sich fast gewaltsam, wie ein Block durch den Raum frisst und Archiv, Warenlager, aber auch Produktpräsentation sein will. Und der großen vertikalen Leinwand, die im Hochformat ihre formale Nähe zum Smartphone anzeigt und damit die Schwelle zum digitalen Raum markiert.


“Uns ging es um Dialog, nicht Repräsentation. Das war die Idee für die Szenografie. Es sind Bilder, die sich zusammensetzen, Atmosphäre, Architektur, Stimmungen, Licht und Farbe, Künstlichkeit. Die Bilder sind gar nicht so konkret und müssen nicht in jedem Detail exakt sein, sondern sind oft nur Andeutungen.”

Konstantin Grcic


Der LAUFEN space Berlin präsentiert ein neues Ausstellungskonzept, bei dem das zur Skulptur bestimmte Produkt im Mittelpunkt der Szene steht, aber der eigentliche Raum, der space, zu einem Ort für Veranstaltungen, Talks und Videoinstallationen wird.

Eine Leinwand als Tor zur digitalen Welt und ein Überblick-Regal, schon entsteht aus dieser Reduktion eines Showrooms zugleich die Öffnung für andere Formen der Präsentation. Das unterstreicht zudem eine bewusste Form des Provisorischen, mit wenigen Eingriffen den Raum aufzuwerten zugleich roh zu lassen, es unterstreicht den Anspruch einer offenen Fläche, die mehr sein will als Warenpräsentation.

In Berlin ist der Raum geprägt von der Handschrift des Designers Konstantin Grcic, mit dem LAUFEN eine lange gemeinsame Zusammenarbeit auf Ebene des Produktdesigns verbindet. Als einer der ersten entwickelte Grcic eine Kollektion mit LAUFENs Materialinnovation SaphirKeramik. Aus dem Experiment von damals ist mit Val inzwischen eine der erfolgreichsten und umfangreichsten Gesamtbad-Kollektionen des Herstellers entstanden. Geblieben ist in der Zusammenarbeit von Unternehmen und Designer der beständige Wille und Mut zur Innovation und Weiterentwicklung.

Fotonachweis: Marc Comes für Porträts von Konstantin Grcic
Gerhardt Kellermann für andere Bilder